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YOROKOBI heißt “große Freude”.
Dieser japanische Begriff beschreibt treffend das Gefühl, mit dem wir das umfassende Origami-Werk von Tomoko Fuse und die Druckgrafik von Taro Toriumi in der Origami Galerie präsentieren.
Tomoko Fuse und Taro Toriumi leben abgeschieden in der Präfektur Nagano, in den “Japanischen Alpen”, umgeben von endlosen Wäldern. Aus der engen Verbundenheit mit dieser Natur, den Pflanzen und Tieren schöpfen sie Kraft, Inspiration und Kreativität.
Tomoko Fuse ist für viele die bedeutendste Origami Künstlerin der Gegenwart. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit der unendlichen Geometrie des Faltens auseinander und erschafft ein Universum voller Harmonie und Schönheit. Ihre traumhaften Modelle, ihre unzähligen Bücher und ihre ausstrahlende Persönlichkeit haben unermesslichen Einfluss auf die Entwicklung des modernen Origami weltweit.
Taro Toriumis Holzschnitte und Radierungen beeindrucken durch kunstvolle Einfachheit. Mit wenigen Linien, wenigen Schnitten schafft er emotionale und ausdrucksstarke Bilder. Seine Bewunderung für Tomoko und ihre Origami Welt fließt in seine Arbeiten ein. In vielen Werken zeigt er seine Frau - beschäftigt mit Origami.
Im September 2004 haben wir eine Einzel-Ausstellung mit den Werken von Tomoko Fuse am Bauhaus Dessau, Meisterhaus Muche organisiert. Damals war Taro Toriumi ihr “künstlerischer Berater”.
In der Origami Galerie in Freising stellt das Künstler-Ehepaar nun erstmals gemeinsam außerhalb Japans aus. Das ist uns eine Ehre und eine große Freude, YOROKOBI.
Silke Schröder und Paulo Mulatinho
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Einleitung - David Brill |
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Seit der Erscheinung ihres ersten Origamibuches 1981 ist Tomoko Fuse die bedeutendste Künstlerin des Origami und wird in zahlreichen Ländern verehrt. Dank ihrer Origamibücher, die jeden Schritt des Faltens ihrer Kreationen detailliert beschreiben, ist sie bei den meisten Origami-Anhängern ein wenig bekannt. Andere wiederum hatten das Glück, sie persönlich kennenzulernen und waren sofort von ihrer warmen Persönlichkeit, die sich in ihren Büchern wiederspiegelt, begeistert.
Bevor ich Tomoko zum ersten Mal in den späten achtziger Jahren traf, war ich begeistert von einem ihrer ersten Bücher mit Faltanleitungen und schickte ihr einen Fanbrief. Er ging an eine alte Adresse und wurde mir wieder zurückgeschickt. Zu diesem Zeitpunkt waren Tomoko und ihr Ehemann Taro Toriumi bereits in ihr schönes abgeschiedenes Haus in den Naganobergen gezogen und ich musste den Brief erneut über ihren Verlag an sie schicken. Dieses Mal kam eine kurze Antwort und stellte den Kontakt her.
Einige Zeit später erfuhr ich zu meinem Glück, daß sie in Europa weilen würde, um auf der Ausstellung “La Luna di Carta” in Padua 1987 anwesend zu sein. Als wir uns das erste Mal trafen, fiel mir Tomoko’s Schüchternheit auf, aber durch die anwesenden begeisterten italienischen Origamifans entspannte sie sich sehr schnell und wurde einer der Stars der Ausstellung. Bald schon war sie in der geräumigen ex-Macello Ausstellungshalle umringt von leidenschaftlichen Faltteilnehmern und man konnte bald große Origamikunstwerke sehen.
Tomoko war im Westen bei Origami-Treffen sehr gefragt und deshalb folgten viele Besuche in Europa: in Verona (1988), in England, Deutschland, Holland, Bulgarien und Polen (1989). Tomoko Fuse hatte es geschafft! Viele weitere Besuche folgten in den nächsten Jahren: New York, Charlotte, Kanada, Spanien, Israel, Österreich und Indien. Überall wurden die Origamifans von ihr verzaubert.
Es gibt viele verschiedene Origami-Stilrichtungen bei Tomoko, aber am bekanntesten wurde sie durch ihre herrlichen dekorativen Schachteln: in den achtziger Jahren waren Schachteln nicht sehr bekannt und niemals zuvor gab es die Verbindung von geometrisch präzisen Origami-Schachteln mit genialen kaleidoskopischen Mustern. Es gelang ihr auf phantastische Weise, Deckel zu machen, die genau auf die Schachteln passten. Andere wichtige Stilrichtungen beinhalten Masken (unter dem Einfluß ihres ersten Lehrers Toyoaki Kawai), modulare Polyeder und Kusudamas, Quilts oder “Flächenornamente”, funktionelle Lampenschirme, bewegliche Spielzeuge, einfache Tiere, Spiralen und seit neuestem Tesselations.
Ein Höhepunkt in der Karriere von Tomoko Fuse war die bedeutende Einzelausstellung
“Unit & Spiral” im Meisterhaus Muche am Bauhaus Dessau im September 2004. Diese Ausstellung wurde wie die gegenwärtige Freisinger Ausstellung von ihren langjährigen Freunden Paulo Mulatinho und Silke Schröder organisiert. Tomoko’s farbige Kunst passte auf herrliche Weise in die nüchterne Atmosphäre des Bauhauses. Sie entschied sich dafür, ihre bekannten Schachteln nicht zu zeigen, sondern sich auf die Tesselation-Ideen zu konzentrieren, zusammen mit Spiralen und muschelähnlichen Strukturen.
Zu Beginn des Jahres 2008 veranstalteten Tomoko und Taro eine gemeinsame Ausstellung in der Gallerie Origami House in Tokyo. Taro’s farbige Radierungen und Holzschnitte verbanden sich auf sympathische Weise mit den Origamiwerken von Tomoko. Jetzt haben wir das grofle Glück, das Resultat dieser fruchtbaren Partnerschaft in Freising zu sehen.
Taro Toriumi wurde 1949 in Kyoto geboren, wo er als Färbereiassistent arbeitete und später Werbung und Events organisierte. Nachdem er mit Tomoko nach Nagano gezogen war, arbeitete er für eine Weile bei der Forstverwaltung.
Er brachte sich selbst die Technik des Holzschnitts und der Kupferradierung bei. Ich erinnere mich gerne an den ersten Besuch in ihrem Haus, wo ich sah, wie der alte Holzboden sich unter der riesigen Druckerpresse verformte. Eine sichere und stabilere Umgebung entstand durch vor kurzem erfolgte Baumaßnahmen und eine neuere Druckerpresse.
Ein Schlüsselelement von Taro’s Kunst ist die menschliche Figur. Durch das ständige Zeichnen seiner Umgebung erreichte er einen intuitiven Sinn für Form, Bewegung und Drama. Die großflächigen Arbeiten sind komplex und stellen aufwendige Geschichten dar. Tiere, Blumen und die Landschaft seiner Umgebung mit ihren Jahreszeiten verstärken diese Geschichten.
Ich bin sehr stolz, diese Ausstellung für meine Freunde Tomoko Fuse, Taro Toriumi, Silke Schröder und Paulo Mulatinho zu präsentieren.
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David Brill
Poynton UK
Mai 2009 |
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Introduction - David Brill |
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Since the appearance of her first origami book in 1981, Tomoko Fuse has been at the forefront of the origami world, with admirers in countless countries. Most folders know her a little, thanks to her origami books which sympathetically show all the steps to fold her creations. Others have had the good luck to meet Tomoko too: they recognise immediately the warm personality perceived from the pages of her books.
Before meeting Tomoko in the late '80s, I much appreciated one of her first books of unit designs, and I sent her a fan letter. It was returned from an old address. About this time, Tomoko and her husband Taro Toriumi had moved to their beautiful hideaway house in the Nagano mountains, and I had to resend the letter via the book's publishers. This time a short reply came back from her, pleased at the contact now established.
Later I was very excited to learn that she would be in Europe to attend the exhibition/convention "La Luna di Carta" in Padua in 1987. I remember Tomoko's shy expression when we first met there, but in the welcoming presence of Italian folders, she quickly relaxed and became one of the stars of the event. Soon she was surrounded by passionate unit folders in the spacious ex-Macello exhibition hall. Here, large-size origami exhibits were soon displayed.
Tomoko became in high demand at origami events in the West, and more visits to Europe quickly followed, with appearances in Verona (1988), England, Germany, Holland, Bulgaria, Poland (1989). Tomoko Fuse had arrived! Many more visits followed in the following years: to New York, Charlotte, Canada, Spain, Israel, Austria, and India. Everywhere, folders fell under Tomoko's spell.
Tomoko's origami styles are many, although she is perhaps best known for her beautiful decorative boxes: unit boxes weren't well known in the '80s, and never before had the precision of geometrical origami boxes been harnessed with ingenious kaleidoscopic patterns. She found clever ways to make the lids fit comfortably over the box itself. Other notable styles include masks (under the influence of her first teacher Toyoaki Kawai), unit polyhedra and kusudama, quilts or "tapestries", functional lampshades, action toys, simple animals, spirals, and most recently, tessellations.
A highlight in Tomoko Fuse's career was the prestigious solo exhibition Unit & Spiral at the Meisterhaus Muche, at the Bauhaus design school in Dessau, in September 2004. Like the present Freising exhibition, this was organised and staged by long-time Fuse friends, Paulo Mulatinho and Silke Schröder. Tomoko's colourful work fitted admirably into the stark surroundings of the Bauhaus. She decided that her familiar boxes should not be shown, preferring to concentrate on low relief tessellation ideas, together with spirals and shell-like structures.
In early 2008, Tomoko and Taro held a joint exhibition at the Gallery Origami House in Tokyo. Taro's colourful etchings and woodblock prints formed a sympathetic partnership with Tomoko's origami work. Now we have the good fortune to see this partnership flourishing again in Freising.
Taro Toriumi was born in Kyoto in 1949, where he worked as a dyeing assistant, later preparing commercials and events. After he and Tomoko moved to Nagano, he worked in the forest association there for a while. He taught himself the techniques of wood block printing and copper plate etching. I remember first visiting their house, where Taro's massive printing press caused aging floorboards to buckle! Recent improvements to the building and a newer press now mean a much safer and stable environment...
The human figure is a key element in Taro's art. Constantly sketching his surroundings, he has an intuitive sense of form, movement and drama. The large-scale works are complex, suggesting intricate stories. Animals, flowers and the landscape and seasons of his home territory enhance these narrations.
I'm proud to introduce this exhibition for my friends Tomoko Fuse, Taro Toriumi, Silke Schröder and Paulo Mulatinho. |
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David Brill
Poynton UK
Mai 2009 |
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YOROKOBI means „Great Joy“. This Japanese word describes very well the feeling with which we would like to present to you in the Origami Gallery the comprehensive Origami creations of Tomoko Fuse as well as the prints of Taro Toriumi.
Tomoko Fuse and Taro Toriumi live a very secluded life in the district of Nagano, in an area called the “Japanese Alps”, surrounded by endless forests. These artists gain their power, inspiration and creativity from their close contact with nature, their plants and animals.
For a lot of people Tomoko Fuse is the most renowned living artist of Origami. Her creations demonstrate the endless geometry of folding and show a world of harmony and beauty. Her fantastic models, her countless books and her marvellous personaliy have had an immeasurable influence on the development of modern Origami all over the world.
Taro Toriumi’s woodblock prints and etchings impress through their artistic simplicity. He creates emotional and expressive pictures with just a few lines. His admiration for Tomoko and her world of Origami also influence his works. In a lot of his pictures he depicts his wife – occupied with Origami.
In September 2004 we organized an individual exhibition in the “Bauhaus Dessau, Meisterhaus Muche”with the works of Tomoko Fuse. In those days Taro Toriumi was her “artistic adviser”.
We are exceedingly proud that the artistic couple have their first joint exhibition outside Japan here in the Origami Gallery in Freising. It is a great honour – and a great joy, YOROKOBI.
Silke Schröder und Paulo Mulatinho |
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DANK/THANKS |
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